








Rezidence Dlouhá 17
Prag Stadtzentrum → Altstadt, Prag 1 • 290 m von Agneskloster


Das Agneskloster (tschechisch Anežský klášter) ist eine ehemalige Klosteranlage aus dem 13. Jahrhundert in der Prager Altstadt. Der Konvent wurde nach seiner Gründerin, Prinzessin Agnes von Böhmen, benannt, die ihm von 1235 bis 1237 als Äbtissin vorstand. Das tschechische Kulturdenkmal (1978) zählt zu den bedeutendsten Werken frühgotischer Baukunst in Prag und war das erste franziskanische Doppelkloster nördlich der Alpen. Neben dem Klarissen- bestand ein Minoritenkloster für Franziskanerordensbrüder. 1234 begann der Bau der Anlage, die sich in der Zeit ihrer Blüte über sieben Kirchen und zwei Kreuzgänge ausdehnte.
Das Innere beherbergt heute eine Dauerausstellung der Nationalgalerie zur mittelalterlichen sakralen Kunst (1200–1550) Böhmens und Zentraleuropas.
Um 1231 stiftete Agnes' Bruder, König Wenzel I., Land für den Bau eines Konvents und des St.-Franziskus-Hospitals, das 1233 erstmals erwähnt wird. In dieser Zeit trafen die ersten Nonnen aus dem italienischen Konvent San Damiano nahe Assisi ein. Ihnen schlossen sich sieben Jungfrauen aus dem böhmischen Hochadel an. 1234 legte Agnes aufgrund gescheiterter dynastischer Heiratspläne des Böhmenkönigs ihr Klostergelübde ab und das Kloster erhielt bedeutende Privilegien. Es stand nun unter dem Patronat von König Wenzel I. sowie Papst Gregor IX. Agnes, die für ihre enthaltsame und demütige Lebensweise bekannt war, wurde 1235 als Äbtissin eingesetzt. Bereits 1237 legte sie dieses Amt wieder nieder, verlor aber nicht an Einfluss auf das Klosterleben. Bis 1240 entstand das Männerkloster der Franziskaner Na Františku, das den Regeln des heiligen Augustinus folgte, und wurde dem Klarissenkloster zugeordnet. König Wenzel I., der 1253 verstarb, wurde im Presbyterium der St.-Franziskus-Kirche beigesetzt. Sein Nachfolger, Ottokar II. Přemysl, übernahm nun die Schirmherrschaft des Klosters. Prinzessin Agnes starb 1282. Sie fand in der Jungfrau-Maria-Kapelle ihre letzte Ruhestätte.
1963 wurden Bereiche des Gebäudes für Teile der Sammlungen der Prager Nationalgalerie zur Verfügung gestellt. Die letzten Wiederaufbaumaßnahmen begannen 1965 und endeten 1986. Ab 1986 wurde der Komplex der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach den verheerenden Überschwemmungen 2002 fand ein allmählicher Wiederaufbau des Gebäudekomplexes statt.
t:source: http://cs.wikipedia.org/wiki/Anežský_klášter